Nordosten 2022

Nacht der Chamäleons

Calumma ambreense im Montagne d'Ambre

Hui. Mein Schädel brummt ganz schön. Und ich habe furchtbar Durst. Offenbar bin ich spät dran. Als ich in meine Klamotten schlüpfe und aus dem Zelt steige, steht das Frühstück schon längst unter der kleinen Hütte auf der anderen Seite des Campgrounds auf dem Tisch. Ich bin nicht die einzige, die etwas Mühe mit dem Aufstehen hat. Die Jungs kriechen erst nach und nach, mehr oder minder lädiert, aus ihren Zelten. Manche sehe ich am Vormittag gar nicht mehr. Weiterlesen →

Nordwesten 2020

Von Geckos, Bier und Sternenhimmel

Nosy Komba

Ich wache davon aus, dass die drei Hunde des Hotels vier wesentlich größere Hunde aus den Mangroven vertreiben wollen. Das klappt dem Krach nach nur mäßig. Aufgeregt rennen die drei Hotelhunde im nassen Sand herum, bis die Eindringlinge schließlich aufgeben und sich verziehen. Weiterlesen →

Norden 2019

Die Geheimnisse von Nosy Hara

Aussicht von Nosy Hara

Sehr früh bin ich wach. Der Tag beginnt damit, dass ich einen Eimer vom Klohäuschen hole und ans Meer laufe, um mit dem vollen Eimer Meerwasser wieder zurück zum Klo zu laufen. Eine Spülung mit Süßwasser gibt es nicht, deshalb muss man hier von Hand per Eimer voll Salzwasser spülen. Das machen wir jetzt fröhlich alle im Wechsel. Also, nicht ganz alle. Manche mehr und manche weniger. Weiterlesen →

Norden 2019

Träume werden wahr

Als ich aufwache, ist mein linkes Auge irgendwie verklebt. Ich kriege es nur zur Hälfte auf. Bei genauerem Hinschauen – mangels Spiegel muss heute die Handy-Kamera dazu herhalten – habe ich wohl eine wunderbare Blepharitis, eine Augenlidentzündung. Woher auch immer die jetzt kommt. Ich krame eine Augensalbe aus meiner Apotheke, spüle das verklebte Auge mit klarem Wasser und gebe Salbe hinein. Das Auge lässt sich daraufhin zu Dreiviertel fast normal öffnen. Das kann ja heiter werden. Weiterlesen →

Norden 2019

Moorbad-Füße

Brookesia ebenaui

Ich bin früh wach und bleibe einfach noch ein bisschen auf der Matratze liegen. Draußen klimpert Christian mit Geschirr, es ist kühl und feucht. Ich lausche eine Weile dem noch leisen Treiben auf dem Campground, bevor ich selbst auch aufstehe. Dichter Nebel hängt über dem Wald, die Spitzen der Bäume um den Campground sind nicht zu erkennen. Alles ist nass. Weiterlesen →

Norden 2019

Zur Regenzeit im Regenwald

Kurz nach Sonnenaufgang ziehe ich den Reißverschluss des Zeltes auf. Blauer Himmel spannt sich über den Regenwald, es ist noch ein bisschen diesig. Die Wiese vor dem Zelt ist nass, von den Urwaldriesen tropft es. Nachts hat es eigentlich kaum geregnet, dafür war es erholsam kühl. Kühle in der Nacht sorgt für guten Schlaf nach der Hitze von Ambilobe und Ankarana. Ich steige aus dem Zelt, schnappe meinen Kulturbeutel, ein Handtuch und meine Flip-Flops, dann laufe ich zum Wasserhahn ein paar Meter weiter drüben zum Zähne putzen. Weiterlesen →

Ostküste 2018

Der Tag der Sifakas

Diademsifaka

Gegen vier Uhr weckt mich ein markerschütternder Schrei. Es folgen diverse weitere, bis ich halbwach erkennen kann, worum es sich handelt: Ein Gabelstreifenmaki scheint gerade seinen Unmut über einen Konkurrenten im Revier herauszubrüllen. Ich döse nochmal weg und werde gegen Sechs – etwas liebevoller – vom Gesang der Indris geweckt. Weiterlesen →

Ostküste 2018

Chamäleon-Glück in Ranomafana

Calumma fallax

Der Tag beginnt mit einem Sandwich complét, was soviel heißt wie: Alles, was in der Küche aufzutreiben war, hat den Weg auf mein Baguette gefunden. Inklusive einer Art Mayonnaise, die aber, wie mir versichert wird, soviel Konservierungsmittel enthält, dass die garantiert nicht umkippt. Und rohe Eier sind da sowieso nicht drin. Naja, mein Magen hat letztes Jahr auch schon rohes Ei in Tagliatelle carbonara überlebt. Weiterlesen →

Norden 2017

Als das Zelt wegschwamm

Montagne d'Ambre

Offenbar ist der Hahn tot, jedenfalls kräht heute früh keiner. Gefühlt schlafe ich heute echt lange, trotzdem bin ich vor allen anderen wach. Oder zumindest vor der Mehrheit. In der provisorischen Küche wird schon seit fünf Uhr gebrutzelt, weshalb eher kühle Bananen zu haben sind. Gemeinsam mit den anderen frühstücke ich gemütlich, bis gegen Acht die Guides eintrudeln. Und selbstverständlich mitfrühstücken – den Vorteil hat man wohl nur bei uns, wenn man den Anekdoten der dreien von anderen Besuchern lauscht. Weiterlesen →

Norden 2017

Madagaskars Chamäleonparadies

Calumma ambreense

Ich habe super erholsam geschlafen. Allerdings fängt der Hahn, der wohl gestern im Dunkeln auf dem Dach eines Landcruisers vergessen wurde, schon um Fünf an zu krähen. Zu meinem Erstaunen wurde der Hahn nicht von der Fossa geholt, die hier gerne mal nachts um die Zelte schleicht. Eventuell ist daran der schwarze Hund beteiligt, der neuerdings im Wächterhäuschen schläft. Ich beschließe um halb sechs, den Köchen den Tipp zu geben, dass es heute Hähnchen geben könnte. Weiterlesen →