Nordosten 2022

Mosesy lebt

Um fünf, es dämmert noch nicht einmal richtig, bellen die Hunde in der Nachbarschaft ohne Unterlass. Die ersten kleinen Sonnenstrahlen wecken außerdem die Hähne gegenüber, die spontan trotz Dunkelheit um die Wette krähen. Um kurz nach sechs – inzwischen ist es fast hell – stehe ich auf und packe meinen Koffer fertig. Der ist mit 25,5 kg deutlich zu schwer für einen Inlandsflug mit Tsaradia.

Um Acht sollte es Frühstück geben. Da bin ich schon längst mit dem Frühstücken fertig. Um neun sollen die Jungs hier sein und uns samt Gepäck abholen. Pünktlich wie die Maurer sind alle auf den Treppenstufen vor der Rezeption, inklusive Haupt- und Handgepäck. Und dann passiert erstmal gar nichts. Wir sitzen am Pool und warten. Und warten. Um zwanzig vor Zehn fragt Tanala per Messenger bei Dimby, wo sie denn bleiben. Ijoa… sie brauchen wohl noch eine Dreiviertelstunde. Ups. Das ist ziemlich spät für den Check-In. Könnte ein Problem werden. Spontan fragt Tanala die vorbeieilende Hotelchefin, ob sie uns einen Transport zum Flughafen organisieren kann. Na klar kann sie! Und so gar nicht auf madagassische Art. Innerhalb von zehn Minuten hat sie ein Dutzend Angestellte auf der Treppe am Eingang versammelt und gibt im Befehlston Anweisungen. Für Madagaskar rasend schnell wird das Gepäck in und auf Autos verteilt. Alles einsteigen! Es wird kuschelig im Auto, aber für die paar Minuten zum Flughafen sollte das kein Problem sein. Dann springt die Hotelchefin selbst in einen Geländewagen und fährt vor. Ein weiterer Wagen folgt. Durch das Gewirr von Tana geht es zum Flughafen.

Pünktlich fahren wir vor dem alten Gebäude mit den dreieckigen Dächern vor. Es wird noch genutzt, nämlich für Inlandsflüge. Warum die Hotelchefin so fix ist, erklärt sie uns dann auch: Sie lebt den größten Teil des Jahres in Belgien. Mit dem madagassischen Mora mora ist sie zwar aufgewachsen, hat im Arbeitsleben aber inzwischen ein anderes Tempo. Das erklärt einiges. Ich ziehe meinen Koffer über die Schräge zum Eingang des Check-Ins, vor dem mehrere Reihen Plastiksitze befestigt sind. Es steht bereits eine Menschenschlange vor dem Schalter und draußen sitzen noch reichlich Menschen im Freiluft-Wartebereich. Einige haben Briefe und Pakete in der Hand – sie suchen vermutlich jemanden, der sie im Flieger mit nach Sambava nimmt. Das ist übrigens ein madagassisches Phänomen. Man gibt irgendeinem Fremden im Flieger ein Paket unbekannten Inhalts, auf dem nur eine Telefonnummer steht. Und irgendwer am Ankunftsflughafen kümmert sich dann ungefragt darum, dass dieses Paket seinen Weg zu dem findet, der es kriegen soll.

Zurück zum Tsaradia-Check-In in Tana. Dimby und José sind immer noch nicht aufgetaucht. Und mit ihnen fehlen auch alle unsere Zelte. Kurz vor knapp braust ein blauer Landcruiser mit heulendem Motor und quietschenden Reifen über den Parkplatz. Es ist Mamy, der Dimby, Fitah und dessen Freundin Voary mitbringt. Herzlich begrüßt man einander. Die Zelte fehlen immer noch, denn die kommen mit Nany und José im zweiten Landcruiser – und Nany fährt deutlich langsamer als Mamy. Aber er kommt doch noch.

Schließlich bleibt nur kurz Zeit für ein Schwätzchen. Dimby sammelt die Reisepässe ein und übernimmt die Aufgabe, das gesamte Gepäck und uns selbst einzuchecken. Mit Maske ist es im Flughafen dann ziemlich warm. Dimby diskutiert gestenreich mit den beiden Angestellten des Flughafens, wie und ob die Zelte mitgenommen werden. Außerdem hat jemand – nennen wir ihn Em – 5 kg zu viel Gepäck. Ich habe meines vorhin auf anderer Leute Gepäck verteilt und bin damit noch unter der Gewichtsgrenze.

Schließlich sind alle Gepäckteile aufgegeben. Es geht weiter zum Sicherheitscheck. Der wartet links um eine weiße Wand herum – und oh Schreck, da steht auch eine Waage! Hektisch wird umgepackt. Denn möglicherweise erlaubt Tsaradia offiziell nur 5 kg Handgepäck, aber die meisten von uns haben zwischen 10 und 15 kg Fotorucksack dabei. Frank, Martin und Lars gehen mit nur leichtem Übergewicht bei den Rucksäcken noch durch. Scheine wechseln den Besitzer. Mein Handgepäck hat mit Festhalten, Kamera und drei Objektiven weniger, die aus meinen Hosentaschen gucken, trotzdem noch 8,2 kg. Ich frage mit meinem besten Lächeln auf Madagassisch, ob das ok sei? Jaaaahaa, nickt der Mann in der nagelneuen Tsaradia-Uniform feixend. Na dann. Tanala hat trotz Tricks und Kniffen noch immer 12 kg. Er zahlt 20.000 Ariary – direkt an den Herren bei der Waage, versteht sich, der sich die Scheine in die Hosentasche steckt.      

Am Flughafen von Sambava

Weiter vorne darf das Handgepäck noch in die Durchleuchtung. Auf der anderen Seite wartet eine freundliche Madagassin, die mich mit einem Metalldetektor absucht. Findet aber nix. Ein weiterer Madagasse  – alle übrigens in schicken neuen Uniformen – übernimmt die Durchsuchung des Handgepäcks. Ich sitze keine fünf Minuten, als bereits zum Einsteigen aufgerufen wird. Es geht direkt raus auf die Landebahn, zu einer kleinen Propellermaschine. Ein Bus steht direkt daneben, ein Auto ebenfalls, beides ungenutzt.

Der Flug ist angenehm und die Aussicht gut. Den Lac Alaotra im Hochland kann ich wunderbar sehen, darum unendlich viele grüne und gelbe Reisfelder mit schnurgeraden Straßen dazwischen. Frank hat GoogleMaps an, so dass die Orientierung wirklich einfach ist. Leider verschwindet die gute Aussicht dann unter einer dicken Wolkendecke. Erst auf Höhe der Bucht von Antongil ist die Sicht wieder besser. Der Flieger ist bereits im Landeanflug. Eine super Aussicht auf Sambava direkt an der Küste bietet sich. Unendlich viele kleine Blechdächer leuchten in der Sonne, eine Frauenfigur ist auf einem großen Platz sichtbar. Dann kommt die kleine Landebahn in mein Blickfeld. Das Flugzeug macht eine große Kurve nördlich von Sambava bis aufs Meer hinaus und steuert dann von Norden auf den kleinen Flughafen zu. Die Landung ist verhältnismäßig sanft, der Bremsweg kurz. Schon rollt der Flieger auf ein flaches, weißes Gebäude mit einem kleinen Turm zu. Mehrere Männer mit Warnwesten stehen neben der Landebahn im hohen Gras.

Ich nehme beim Aussteigen noch meinen Rucksack entgegen – er war zu groß für den Stauraum über den Sitzen. Ein paar Stufen herunter, dann stehe ich direkt auf dem Rollfeld. Es ist richtig warm, die Sonne strahlt vom wolkenlosen, blauen Himmel. Ein ordentlicher Wind lässt die madagassische Flagge am Flughafengebäude durch die Luft wirbeln. Die kleine Menschenschar drängelt in das kleine Gebäude hinein. Es gibt nur ein Kofferband,  das mit Mühe drei Meter lang, kerzengerade ist und im Nichts endet. Wozu man es überhaupt benötigt, ist fraglich. Ein wichtiger Mensch in Warnweste fährt einen motorisierten Gepäckwagen bis zum Flugzeug und wieder zurück. Das ist der einzige Weg, den der Wagen heute nehmen wird. Denn er bleibt vor dem Gebäude stehen, alle anderen Gepäck-Anhänger werden nun von Hand die 30 Meter vom Flugzeug zum Flughafen gezogen. Hinter mir schließt der Mann mit Warnweste die Tür zum Rollfeld – ah, damit es ein bisschen wärmer wird? Stattdessen werden immerhin die Fenster geöffnet. Damit wird offenbar auch die Maskenpflicht aufgehoben, an die sich zumindest im Flugzeug noch recht gut gehalten wurde.

Die ersten Koffer wandern auf das kurze Band – wozu genau, man weiß es nicht. Vielleicht, damit das Band auch mal wieder kurz fahren darf. Man könnte die Koffer auch einfach auf dem Boden die zwei Meter zu denen schieben, denen sie gehören.

Dimby ruft Desirée, unseren neuen Guide, schonmal vom Handy aus an, da sich die beiden bisher nur über Gespräche, aber bisher nicht persönlich kennen. Desirée steht keine zwei Meter entfernt bereits in der Halle. Ihm fehlt ein Schneidezahn, er trägt ein grünes Hemd und ist in Flip-Flops unterwegs. Freudig begrüßt er uns und erzählt in breitem Dialekt drauflos. Er freut sich, dass wir da sind. Es waren dieses Jahr schon zwei Gruppen in Marojejy, berichtet er. Eine Gruppe aus Polen, eine aus Norwegen. Oder es war der norwegische Botschafter. Oder der Botschafter für Madagaskar in Norwegen. Da bin ich mir bei Desirées Dialekt nicht ganz sicher. Frank hat bereits einen Bekannten getroffen, der eine Styroporkiste unter dem Arm trägt und sich mit Aquakulturen beschäftigt.

José hat alle Gepäcknummern gesammelt an seinem Ticket kleben und kümmert sich darum, dass wir aus dem Flughafengebäude heraus und in den Bus gegenüber hineinkommen. Ein Madagasse mit Handschuhen – echte Winterhandschuhe, nicht solche wegen der Hygiene – kontrolliert die Tickets und nickt wichtig. Meinem Koffer fehlt inzwischen eine halbe Rolle. Bis zum Ende der Reise wird gar keine mehr dran sein.

Ein weißer Bus mit einem riesigen Riss quer über die Windschutzscheibe wartet draußen auf dem Parkplatz. Der Boden ist etwas rostig und auf dem Armaturenbrett liegt eine Plastiktüte mit einem Strauß Kat darin. „Das ist wohl der Blumenstrauß für deine Mama!“, witzelt Tanala, und der Fahrer lacht laut. „Nein, das nehme ich schon selbst!“, sagt er. Ich steige vorne ein, demoliere dabei versehentlich den Rückspiegel und sitze mit dem linken Arm quasi auf dem Schalthebel, während mein Fotorucksack auf meinem Schoß thront. Der Rückspiegel lässt sich leider nicht mehr in seine ursprüngliche Position zurückbringen, aber das stört den Fahrer offenbar nicht. Das Kunstleder des Lenkrads ist an mehreren Stellen mit Klebeband fixiert. Tanala stopft sich neben mich, dann wird die Tür von außen zugeworfen. Hinten im Bus ist es ähnlich lauschig, denn das Gepäck befindet sich fast ausnahmslos drinnen. Alle Türen zu? Dann kann’s ja losgehen.

Die Hauptstraße nach Sambava ist relativ leer, vermutlich weil es gerade Samstagmittag ist. Wir passieren eine nagelneue Allee, die schon von Flugzeug aus gesehene Frauenfigur auf dem großen Platz und eine kleine Brücke. Und diverse Bodenschwellen, beabsichtigte und weniger beabsichtigte. Nach einer kurzen Fahrt biegen wir rechts ins Chez Mimi ein. Direkt am Tor stehen zwei Menschen. Ein riesiger Mann im weißen T-Shirt und ein ziemlich kleiner Mann, etwas gebeugt, der sich auf einen Stock stützt. Der kleine ist Mosesy. Obwohl wir uns sieben Jahre nicht gesehen haben, erkenne ich ihn sofort. Mosesy hatte 2019 einen Schlaganfall – mitten in Marojejy. Nun sind die Überlebenschancen bei einem Schlaganfall auf Madagaskar grundsätzlich schlecht. In einem abgelegenen Regenwald jedoch, etliche Stunden Fußmarsch und eine stundenlange Taxibrousse-Fahrt vom nächsten (eher nicht besonders gut ausgestattetem) Krankenhaus entfernt, sind sie miserabel. Doch Mosesy hat es überlebt – nicht zuletzt dank eines Crowdfunding von Eric Mathieu, eines Franzosen aus Andapa, bei dem ich reichlich nachgeholfen habe. Über 5000 € kamen damals innerhalb weniger Tage zusammen. Sie ermöglichten Mosesy, seine Kinder weiter zur Schule zu schicken und im Krankenhaus behandelt zu werden. Eine Krankenversicherung gibt es auf Madagaskar nicht. Auch während der Pandemie ist immer mal wieder – so wie es halt finanziell ging – Geld den weiten Weg nach Madagaskar geflossen. Und nun ist Mosesy hier. Er ist knapp 70 km mit dem Taxibrousse von seinem Heimatdorf nach Sambava gefahren, um uns zu begrüßen. Ich freue mich riesig, denn das hätte ich nicht erwartet. Der große Mann, der ebenfalls am Tor stand, ist Dolphe. Er wird unser Koch in Marojejy sein. Er ist sehr ruhig und redet nicht viel. Aber er hat Mosesy geholfen, her zu kommen. Das gibt schon 100 Pluspunkte, bevor wir uns überhaupt kennenlernen.

Im Hof des eigentlich altbekannten Hotels ist alles neu. Ein großer Traktor parkt rechts, gegenüber wurde ein neues Gebäude mit offener Garage gebaut. Alle Gebäude sind immer noch genauso rosa wie vor sieben Jahren. Der ehemals staubige Platz zwischen den großen Bungalows und dem L-förmigen Gebäude mit den kleineren Zimmern ist nun ein grüner Garten. Tanala und ich steigen aus und laufen zum Eingangstor zurück. Eine sehr tränenreiche Begrüßung folgt. Mosesy spricht genauso gut Englisch wie damals, sein Kopf ist völlig in Ordnung. Nur seine linke Körperhälfte ist gelähmt – den linken Arm hält er gebeugt vor dem Körper, den linken Fuß setzt er in einer ebenfalls gebeugten Haltung etwas schräg auf. Langsam läuft er mit uns bis zu den Hütten im Hof des Hotels. Mosesy erzählt und erzählt. Anderthalb Jahre hat er im Bett gelegen. Jetzt kann er ein wenig Laufen, mit Hilfe des Stocks. Er hätte nie gedacht, dass er überhaupt überlebt. Niemand, den er kennt oder kannte, hat jemals einen Schlaganfall überlebt. Mosesy sitzt im Schatten der Hütte, trinkt ein Wasser – mehr lässt er sich nicht ausgeben – und redet und redet. Ich packe meine extra für Marojejy laminierten Folien mit Chamäleonarten aus, die ich gerne sehen würde. Prompt erklärt Mosesy Desirée detailliert, wo er genau was finden kann. „300 m über Camp 2, links ist so ein großer Baum, da rein und erstmal geradeaus, nach 20 m etwas rechts…“  Ich trinke mein THB und freue mich über das Wiedersehen. Und die großartige Hilfe, dass Mosesy all sein angesammeltes Chamäleonwissen gerade an die jüngeren Guides weitergibt.

Von links nach rechts: Desirée, Dimby, ich, Mosesy, Tanala und Dolphe

Zu Mittag gibt es das erste Steak panné mit Reis und Karottensalat. Und noch ein THB. Wir sitzen wie früher im Separée des Restaurants, zwischen zwei Wänden aus gefleckten Bambusstangen. Bruno, der Hotelchef, ist ein bisschen aus dem Häuschen, dass endlich so viele Gäste auf einmal in Sambava sind. Sein Restaurant läuft zwar gut, aber das Hotel stand in den letzten zwei Jahren sehr viel leer. Er würde gerne seinen signature dish für uns kochen lassen, Canard à la vanille. Vanille-Ente. Das könnten wir dann in unser MadaMagazine aufnehmen. Oha. Das müsste aber einige Tage vorher vorbereitet werden – vielleicht, wenn wir aus Marojejy zurückkommen? Ob wir Hilfe auf dem Hinweg brauchen? Bruno verspricht, sich um alles zu kümmern. Er scheint einfach nur froh zu sein, dass wieder Vazaha den Weg in den Nordosten gefunden haben. Mit Bruno kläre ich gleich, dass Mosesy sein Hotelzimmer nicht zahlen muss. Das übernehme ich.

Nach dem Mittag starten Dimby, José, Desirée und Dolphe zum Einkaufen von Lebensmitteln für die Woche in Marojejy. Lars kommt mit, er will sich den Markt anschauen – und in gebührendem Abstand folgen, damit die Preise nicht wegen des Vazaha im Anhang steigen. Sie zwängen sich zu fünft in einen winzigen, blauen Renault Clio. Nach einer halben Stunde kommt José zurück – die Herren hatten kein Geld mitgenommen. Und auch keine Einkaufsliste. Es wird also sehr… bunt… eingekauft. Männer und Einkaufen, schon ein eigenes Thema. Sie erwerben lebende Hühner, diverses Gemüse, säckeweise Reis, mehrere Kilogramm Nudeln und fast ähnlich viel Salz.

Am Nachmittag schaue ich in Ruhe im Garten nach Tieren. Mosesy hat sich zu einem Schläfchen hingelegt – so viel hat er vermutlich seit Monaten nicht geredet. Frank stöbert in den geupdateten Fieldguides. Alle anderen trinken THB und hören Musik. Außer unkastrierten Katzen einschließlich mindestens zweier Würfe Katzenbabys unterschiedlichen Alters finde ich leider nur wenig. Als die Sonne untergeht, entdecke ich ein junges Pantherchamäleon in einem Baum vor der Rezeptionshütte. In einem anderen Baum sitzt ein kleiner Gecko, der jedoch im Schein der Stirnlampe blitzschnell davon rennt. Einige wenige Taggeckos sitzen hier und da an den rosa Mauern und Balkonen. Es ist warm, der angenehme Wind vom Mittag ist längst verschwunden. Es hat ein wenig getröpfelt, aber Regen kann man es nicht nennen.

Ein Pantherchamäleon-Jungtier schläft im Baum

Ein langer Tag geht zu Ende, als ich die Zimmertür der Nummer 14 ganz hinten im Hof aufschließe und das Moskitonetz auseinander fädele. Diverse Löcher im Moskitonetz repariere ich kurzerhand mit Haargummis. Der Boden des Zimmers fällt nach hinten ab, und irgendwie ist alles etwas schräg. Das hat zur Folge, dass die Badtür der Schwerkraft folgend nach jedem Öffnen sofort wieder krachend zufliegt. Gut, dass außer unserer Gruppe sonst kaum jemand im Hotel ist. Auf dem Lampenschirm über dem kleinen Tisch mitten im Raum klebt noch der Preis, 30.000 Ariary. Ein kleiner Taggecko möchte unbedingt in meinem Koffer wohnen. Ich verscheuche ihn heute schon zum dritten Mal. Schließlich falle ich ins Bett. Es ist unglaublich warm.

Man beachte die lautmalerische Schreibweise des Wortes „Gendarmerie“, das auf Madagassisch exakt genauso ausgesprochen wird wie im Französischen. Man schreibt es nur ganz dezent anders.

Veröffentlicht von Alex

Alex ist 35 Jahre alt, wohnt in der Nähe von Mainz und ist im echten Leben fernab des Urlaubs Tierarzt mit Faible für Reptilien. Sie fotografiert und reist gerne - so entstand auch dieser Blog. Nebenbei hält sie selbst Chamäleons zu Hause, schreibt an wissenschaftlichen Veröffentlichungen, betreibt ein kostenloses OnlineMagazin und erstellt Malbücher für madagassische Kinder.

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