North 2013

Bunt, bunter, Pantherchamäleon

Fotografieren mit Dimby auf der Straße zwischen Ambilobe und Sirama
Fotografieren mit Dimby auf der Straße zwischen Ambilobe und Sirama

Ich habe geschlafen wie ein Stein. Nur mittig auf der Matratze, aber immerhin lief die Klimaanlage – zumindest mehrheitlich – die Nacht durch. Diesmal bin ich also quasi mehr als munter, als wir wieder auf den Markt Ambilobes zum Frühstück gehen. Auch heute morgen gibt es die extrem leckeren, frisch frittierten Bananen und Makasoka. Noch eine Cola, dann kann es losgehen in Richtung Sirama. Die Straße ist bekannt für ihre vielen, knallbunten Pantherchamäleons. Wobei, Straße passt nicht so ganz, es ist eher eine staubige, durchlöcherte Piste, die in der sirrenden Hitze vor uns liegt. Sie ist gesäumt von dunkelgrünen Bäumen und jeder Menge Reisfeldern, die einen unglaublich krassen Kontrast zum tiefblauen Himmel darstellen („Davon kann ich kein Foto machen. Das glaubt mir ja keiner, dass das SO blau ist!“) .  Immer wieder halten wir an und suchen Pantherchamäleons, von denen es hier wirklich reichlich zu finden gibt. Und sie haben unglaubliche Farben. Selbst die Tiere, die beim vorsichtigen Aufheben auf einem Stock noch schwarzgrau sind, zeigen angesichts eines zweiten Männchens in wenigen Metern Entfernung ganze Feuerwerke an Farben. Besonders gut gefällt mir ein rotes Männchen mit weißem Kopf.  Weibchen gibt es auch einige, niedliche rosa gefärbte dicke Mopsis.

Irgendwann habe ich genug Pantherchamäleons fotografiert, mir ist extrem heiß, meine Haut klebt von einer dicken Schicht Antibrumm, Schweiß und Staub. Ich setze mich einfach an den Straßenrand und beobachte – okay,  und fotografiere- die Menschen, die vorbeilaufen oder mit dem Rad vorbeifahren, darunter auch ein Mann, der Hühner transportiert. Einfach mal das Foto anschauen – ja, die sind noch sehr lebendig!

Unendlich viele Kinder sind auf der Straße nach Sirama unterwegs. Kurz vor Sirama schenke ich einem kleinen Mädchen einen Luftballon. Sie verschwindet… und es dauert keine drei Minuten, da sind wir umringt von kleinen und größeren Kindern, die sich wie kleine Schneekönige über noch mehr Luftballons freuen. Nebenbei stauben sie  diverse Kulis und jede einzelne unsere Plastikflaschen ab – madagassische Tupperware. Im Gegenzug dürfen wir ein paar Fotos machen. Natürlich zeigen alle den Kindern auch die geschossenen Bilder, was vor allem die Kleinen riesig freut.  Aber auch der ein oder andere Erwachsene lässt sich neugierig ablichten und bewundert sich hinterher auf dem kleinen Display der Kameras. Mal wieder weiß man nicht so genau, wer hier eigentlich wen genau inspiziert – und welche Seite neugieriger ist als die andere.  In Sirama selbst winkt uns eine weitere Kinderschar zu – was sie rufen, weiß ich nicht, aber wenn man zurückwinkt, reißen sie alle lachend ihre Arme in die Luft und brüllen.  Ich weiß nicht, wer dabei mehr Spaß hat.

Mädchen
Mädchen aus Sirama

Published by Alex

Alex ist 35 Jahre alt, wohnt in der Nähe von Mainz und ist im echten Leben fernab des Urlaubs Tierarzt mit Faible für Reptilien. Sie fotografiert und reist gerne - so entstand auch dieser Blog. Nebenbei hält sie selbst Chamäleons zu Hause, schreibt an wissenschaftlichen Veröffentlichungen, betreibt ein kostenloses OnlineMagazin und erstellt Malbücher für madagassische Kinder.

Leave a Reply

Your email address will not be published.